Radon-Hohlbodenabsaugung und Noppenbahn

Die Kombination aus Hohlbodenabsaugung (auch Zwischenbodenabsaugung genannt) und Noppenbahn ist eine besonders effektive Methode zur Reduktion der Radonkonzentration in bestehenden Gebäuden – insbesondere dann, wenn eine klassische Unterbodenabsaugung baulich nicht möglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Diese Technik schafft einen künstlichen Hohlraum unter dem Innenboden, durch den radonhaltige Bodenluft großflächig abgesaugt werden kann. Sie basiert auf anerkannten Normen wie der ÖNORM S 5280 Teil 3 und internationalen Radonprogrammen, siehe radon.gv.at.


Wie funktioniert die Hohlbodenabsaugung mit Noppenbahn?

1. Schaffung des Hohlraums mit Noppenbahn

Zunächst wird auf dem vorhandenen Rohboden eine Noppenbahn verlegt. Dabei handelt es sich um eine HDPE-Folie mit kleinen Noppen (meist 8–20 mm hoch), die einen durchgängigen Luftspalt schafft. Dieser Spalt dient als Drainage- und Absaugkanal.

  • Die Noppenbahn wirkt als Radonsperre: Sie lässt das Gas seitlich abziehen, verhindert aber, dass es nach oben in den Raum gelangt.
  • Oft wird zusätzlich ein Filtervlies verlegt, um Verschlammung zu verhindern und die Drainagefunktion dauerhaft zu gewährleisten.
  • Die Höhe des Hohlraums beträgt üblicherweise mindestens 1 cm.

2. Aufbau eines neuen Innenbodens

Auf die Noppenbahn folgt der Aufbau des neuen Bodens – meist als schwimmender Estrich oder mit Plattenkonstruktionen. Der Hohlraum darunter bleibt luftdurchlässig und verbunden, um eine flächige Absaugung zu ermöglichen.

3. Absaugung der radonhaltigen Luft

Durch gezielte Anbindung an ein Lüftungssystem oder ein Radon-Gebläse wird die radonhaltige Luft aus dem Hohlraum abgesaugt:

  • Aktiv: Ein Ventilator oder Radonsauger erzeugt Unterdruck und führt die belastete Luft über Rohrleitungen nach außen ab.
  • Passiv: Bei entsprechender Auslegung funktioniert auch der Kamineffekt zur Ableitung der Luft.
  • Die Absaugung verhindert, dass Radon in die Raumluft aufsteigt und trägt zusätzlich zur Kellerentfeuchtung bei.

Diese Methode ist eine flächige Variante der Unterbodenabsaugung, bei der nicht punktuell über Brunnen gearbeitet wird, sondern über die gesamte Bodenfläche hinweg.


Vorteile der Hohlbodenabsaugung mit Noppenbahn

AspektVorteileNachteile
WirksamkeitReduktion auf <100 Bq/m³ möglich, kombiniert Radonschutz mit Feuchtigkeitsschutz.Erfordert bauliche Eingriffe, nicht bei allen Untergründen sinnvoll.
KostenEinstieg ab wenigen Hundert Euro; Komplettlösungen zwischen 2.000–15.000 € inkl. Material & Einbau.Bei großen Flächen oder zusätzlicher Abdichtung höhere Kosten.
AnwendungIdeal bei Sanierungen im Bestand oder bei Radonvorsorgegebieten, auch kombinierbar mit Lüftungssystemen.Bauphase kann mit Lärm, Staub und Unterbrechungen verbunden sein.

In welchen Fällen ist diese Methode sinnvoll?

Die Methode eignet sich besonders für:

  • Sanierung einzelner Räume wie Wohnkeller, Büros, Archive
  • Gebäude ohne direkten Kontakt zum Erdreich, z. B. über Kriechkeller
  • Sanierungen bei unzugänglichem Fundament
  • Gebäude mit diffusen Eintrittspfaden, die sich nicht punktuell abdichten lassen

Auch bei mehrgeschossigen Gebäuden oder Gebäuden mit Bodenfeuchteproblemen kann diese Lösung gleichzeitig Radon- und Feuchtigkeitsschutz bieten.


Tipps zur Umsetzung

  • Vorabmessung durchführen: Lassen Sie vor der Sanierung eine professionelle Radonmessung durchführen, um Belastung und Sanierungsbedarf zu ermitteln.
  • Geeignetes Material wählen: Verwenden Sie radonresistente Noppenbahnen mit Gleitfolie oder Filtervlies, um Drainageleistung und Langlebigkeit zu sichern.
  • Fachbetrieb beauftragen: Arbeiten Sie mit zertifizierten Radonfachpersonen, die Erfahrung mit dieser Methode haben und auch die Nachmessung übernehmen.
  • Förderungen prüfen: In Bundesländern wie Oberösterreich, Steiermark, Tirol sind Fördergelder möglich.
  • Langzeitkontrolle durchführen: Nach 5–10 Jahren sollte eine Nachmessung erfolgen, um die Wirkung dauerhaft sicherzustellen.

Einsatzgebiete deutschlandweit

Radon tritt nicht nur in bekannten Radonvorsorgegebieten auf – jede Region in Deutschland kann betroffen sein. INGEPA führt Radonsanierungen bundesweit durch, unter anderem in:

  • Bayern: Nürnberg, München, Oberpfalz, Fichtelgebirge, Passau
  • Sachsen: Dresden, Erzgebirge, Vogtland
  • Thüringen: Gera, Suhl, Wartburgkreis
  • Baden-Württemberg: Schwarzwald, Bodensee, Freiburg
  • Hessen: Kassel, Odenwald, Gießen
  • NRW: Ruhrgebiet, Köln, Bergisches Land
  • Sachsen-Anhalt, Saarland, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern – u.v.m.

Auch in Regionen mit niedrigeren Messwerten kann eine Sanierung sinnvoll sein – z. B. bei neuen Gebäuden mit ungünstiger Bodenlage oder auffälligen Raumluftwerten.

INGEPA Inweltverbesserung und Gebäudepathologie GmbH - deutschlandweit

Fazit: Effektiv, flächig, kombinierbar

Die Radonsanierung mittels Hohlbodenabsaugung und Noppenbahn ist eine technisch ausgeklügelte, normbasierte und bewährte Methode zur flächigen Ableitung von Radon – gerade dort, wo herkömmliche Maßnahmen wie Brunnenbohrungen oder direkte Unterbodenabsaugung nicht infrage kommen. Durch die Kombination aus Radonabsaugung und Feuchtigkeitsschutz wird der Innenraum dauerhaft entlastet – ein klarer Mehrwert für Gesundheit und Bausubstanz.

INGEPA Inweltverbesserung und
Gebäudepathologie GmbH

Westendstraße 3
D – 91207 Lauf bei Nürnberg

Telefon: +49 (0) 172 8103547
E-Mail: mail@ingepa.eu

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Wir sind eine vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zertifizierte Radon-Messstelle an Arbeitsplätzen und in Aufenthaltsräumen sowie in Wasserwerken.

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